September 24, 2024

Due Diligence Prüfungen bei Unternehmenskäufen werden komplexer

Im Kontext von Unternehmensübernahmen und Fusionen (M&A) werden Due Diligence Prüfungen zunehmend komplexer und anspruchsvoller und sorgen für neue Anforderungen an das Management und den Aufsichtsrat.

Due Diligence Prüfungen sind heute im Management etabliert und dienen dazu, finanzielle, rechtliche und operative Risiken im Vorfeld zu identifizieren, im Kaufpreis und oder -vertrag zu berücksichtigen bzw. mögliche Fehlentscheidungen komplett zu verhindern. Aufgrund der hohen Bedeutung von Unternehmenstransaktionen für das Risiko-Chancen-Profil der Gesellschaft steht der Aufsichtsrat vor der Herausforderung, alle relevanten Informationen einzubeziehen und fundierte Entscheidungen in Form von Zustimmungsbeschlüssen zu treffen.

Ein zentrales Instrument in diesem Prozess ist die „Business Judgement Rule“, die als Maßstab für die Angemessenheit von Entscheidungen dient. Sie schützt das Management und den Aufsichtsrat, sofern nachweisbar ist, dass alle wesentlichen Fakten vor einer Entscheidung sorgfältig geprüft und berücksichtigt wurden. Diese Enthaftungsmöglichkeit bei Risiko-Entscheidungen unterstreicht die wachsende Bedeutung einer professionellen und umfassenden Due Diligence.

Die aktuellen Trends zeigen, dass die Anzahl der Disziplinen in Due Diligence Prüfungen stark zugenommen hat. Neben klassischen Bereichen wie Finanzen, Steuern und Recht treten zunehmend neue Felder in den Vordergrund, darunter IT-Sicherheit, ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) und technologische Prüfungen. Diese neuen Anforderungen verlangen eine enge Zusammenarbeit interdisziplinärer Teams, um die Komplexität der Geschäftsmodelle und Transaktionsobjekte in kurzer Zeit angemessen zu bewerten.

Moderne IT-Tools und fortschrittliche Datenanalysen bieten dabei neue Möglichkeiten, die Due Diligence effizienter und präziser zu gestalten. Die wachsende Rolle von Künstlicher Intelligenz erlaubt es, spezifische Vertragsklauseln zu analysieren und Risiken schneller zu identifizieren. Dies erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Transaktion und minimiert das Risiko von Fehlinvestitionen.

Die Rolle des Aufsichtsrats besteht hierbei nicht nur in der Überwachung, sondern auch darin, strategische Ziele zu steuern und die Einhaltung wesentlicher Anforderungen zu garantieren. Der moderne Due-Diligence-Prozess erfordert somit ein tiefes Verständnis der verschiedenen Disziplinen und eine kontinuierliche Anpassung an neue Entwicklungen.

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