September 27, 2022

Cofra Holding (Brenninkmeijer) sucht nachhaltige Direktinvestments

Die Cofra-Holding der C&A-Familie Brenninkmeijer, sondiert verstärkt  den deutschen Markt nach nachhaltigen Unternehmensbeteiligungen.

Europäische Family Offices integrieren zunehmend Nachhaltigkeitsaspekte in ihrer strategischen Vermögensallokation. Bislang agierten Investmentsteams von großen Familienvermögen zumeist unabhängig von Wohltätigkeitsinitiativen der Familien. Das Thema Nachhaltigkeit verbindet nunmehr beide Elemente. Immer mehr Family Offices definieren Nachhaltigkeitsziele für ihre Investmentstrategien und befinden sich dabei in guter Gesellschaft von anderen Investoren wie Lebensversicherer und Pensionskassen.

Aktuell erklärt die Cofra-Holding der Familie Brenninkmeijer ebenfalls diesem Weg zu folgen. Während ihr Private-Equity-Arm Bregal schon in der Vergangenheit deutsche Unternehmen erwarb, schaut sie sich nun auch mit Direktbeteiligungen hierzulande um. „Wir haben jetzt gerade im Lebensmittelbereich ein paar Verhandlungen laufen“, sagte Cofra-Vorstandsvorsitzender Boudewijn Beerkens im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.  Dabei könne es auch um strategische Partnerschaften gehen.

Das Segment „Nachhaltige Lebensmittel“ ist eines von zweien, welche die Investment-Holding der Brenninkmeijers neuerdings besonders intensiv beäugt. Das andere Segment: „Saubere Energie“, namentlich Solarunternehmen. Hier sei momentan in Deutschland kein Unternehmen auf dem Markt, sagte Beerkens. „Wenn interessante Solarunternehmen zum Verkauf kämen, würden wir sie uns definitiv anschauen.“

Über Cofra mit Sitz  in der Schweiz koordiniert die niederländische Großfamilie Brenninkmeijer seit 2001 ihre Geschäfte: die Bekleidungskette C&A, die Immobiliengesellschaft Redevco, den Vermögensverwalter Anthos, den Private-Equity-Arm Bregal  – sowie Einzelinvestments und zwar bisher drei. Diese Direktübernahmen haben einen längeren Zeithorizont, während  Private-Equity-Gesellschaften wie Bregal  typischerweise nach einigen Jahren aussteigen. Im Segment „Nachhaltige Lebensmittel“ sind als mögliche Übernahmeziele unter anderem Lebensmittelproduzenten zu sehen. „Sie könnten über Erzeuger nachdenken, die Salat oder Tomaten oder andere Produkte hervorbringen“, sagte Beerkens. Gespräche darüber liefen –  in Deutschland und anderswo. In Deutschland sind sie den Angaben zufolge im frühen Stadium. Cofra tätigt typischerweise Übernahmen im Wert von jeweils 50 bis 200 Millionen Euro.

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