Die Präsidentin des Club of Rome hat 50 Jahre nach dem Standardwerk »Die Grenzen des Wachstums« die Thesen des Clubs verteidigt.
Die damaligen Hauptautoren, Dennis und Dana Meadows, hätten mit ihrem Buch Hoffnung machen wollen. »Das wollte nur kaum jemand sehen.« Statt etwas zu unternehmen, streite man sich ständig über Definitionen: Ist das nun der Kollaps oder nur eine Herausforderung? »Das bringt uns nicht weiter. Müssen wir denn warten, bis alles in Schutt und Asche liegt, bevor wir neu beginnen können?«
Der Club of Rome spiele kein »Doom Game«. Aber viele Prognosen der Wissenschaftler von 1972 fände sie heute bestätigt, so die Präsidentin des Club of Rome Dixson-Declève: »Die meisten der damaligen Szenarien liefen auf eine Zuspitzung in den 2020er-Jahren hinaus. Und, voila, hier sind wir: mitten in der Polykrise. Weil wir aus den ‚Limits to Growth‘ nicht die richtigen Schlüsse gezogen haben.« Dixson-Declève weiter: »Stimmt, wir sind bisher nicht untergegangen. Aber wenn wir nichts ändern, bricht unsere Welt, wie wir sie kennen, zusammen.«
Dixson-Declève plädiert daher für einen radikalen Kurswechsel. So müssten neue Parameter gefunden werden, um den ökonomischen Erfolg einer Volkswirtschaft zu messen. Auch brauche es eine globale Umverteilung des Reichtums und Wohlstands – etwa durch neue Abgaben für Millionäre und Unternehmen. Vor allem aber endlich stärkere Anstrengungen in der Klimapolitik.
1972 hatte der Club of Rome, ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Intellektuellen aus der ganzen Welt, das Buch »Die Grenzen des Wachstums« veröffentlicht, in dem die Hauptautoren mehrere Szenarien einer weltweiten Wirtschafts-, Klima- und Gesellschaftskrise beschreiben. Das Buch wurde mehr als 30 Millionen Mal verkauft.